Solidarität ist Zukunft

Aufruf zur Teilnahme

Kundgebung des DGB zum 1. Mai in Rüsselsheim

Löwenplatz, Beginn 10.30 Uhr

Es sprechen: Bernd Schiffler, DGB-Rüsselsheim

                        Robert Hottinger, GEW Kreis GG  

                        N.N., ver.di-Vertrauensleute der Stadt Rüsselsheim

Laut Auskunft des DGB werden die Ansprachen im Beisein von wenigen Zuschauern aufgezeichnet.

 

Beitrag des KV der GEW Groß-Gerau zum 1. Mai

 

Da zahlreiche Eltern unserer Schüler*innen in Rüsselsheim von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen sind und mit ihren Familien beengt in kleinen Wohneinheiten leben, erhöht sich dort das Ansteckungsrisiko auch laut RKI überproportional. Die GEW Hessen hat zur Reduktion der Infektionszahlenzahlen schon zu Beginn der Pandemie neben anderen Maßnahmen den Wechselunterricht gefordert, was auf Kreisebene etwa vom Landrat sehr früh unterstützt, von der Landesregierung jedoch nur sehr zögerlich ernsthaft in Betracht gezogen wurde.

Wir begrüßen sicher durchgeführte Selbsttests an den Schulen, obwohl diese im Vergleich zu anderen Ländern leider nun erst sehr spät zum Einsatz gekommen sind. Uns ist bewusst, dass die Lehrer*innen im Vergleich zu anderen Berufsgruppen in der Krise keine existenziellen finanziellen Sorgen plagen, doch haben sich an den Schulen neben zahlreichen Schüler*innen auch Kolleg*innen infiziert und sind zusammen mit den Schulleitungen einer eheblichen Mehrbelastung durch die ständige und kurzfristige Umstellung des Unterrichts ausgesetzt. Unsere Solidarität gilt an dieser Stelle auch den Erzieher*innen, die ebenfalls stark belastet und gefährdet sind. Eltern sind vor allem in den Phasen des Distanzunterrichts besonders stark beansprucht, weshalb der Kreisverband der GEW im Austausch mit Kreis- und Stadtelternbeirat steht. Dabei war die Ausstattung bedürftiger Kinder mit digitalen Endgeräten gerade im letzten Jahr natürlich auch ein wichtiges Thema für die GEW als Bildungsgewerkschaft.

Wenn es das Pandemiegeschehen zulässt, setzten wir uns dafür ein, dass die Kinder und Jugendlichen von der 7. bis zur 11. Klasse, die in diesem Jahr die Schule noch nicht von innen gesehen haben, möglichst bald wieder den Wechselunterricht wahrnehmen können, nicht zuletzt um Schüler*innen aus bildungsfernen Familien in kleineren Lerngruppen vor Ort pädagogisch besser begleiten zu können.

Es geht neben dem nun stärker gefährdeten Lern- und Bildungserfolg auch um die langfristigen Folgen für die körperliche und psychosoziale Gesundheit. Wenn die unmittelbare medizinische Bedrohung durch die Pandemie gebannt ist, werden für Jahre umfangreiche Fördermaßnahmen, mehr Lehrkräfte, multiprofessionelle Teams an den Schulen und idealerweise auch kleinere Lerngruppen notwendig sein. Die hierfür notwendigen und umfangreichen finanziellen Mittel müssen ohne Rücksicht auf künftig ins Feld geführte Sparzwänge in vollem Umfang bereitgestellt werden. Diese Solidarität gegenüber der heranwachsenden Generation ist alternativlos.

 

 

Robert Hottinger